Markt

Eine relativ allgemeine und einfache Definition von Markt ist diese:

Markt ist dort, wo Angebot und Nachfrage zusammentreffen.

Diese Definition beinhaltet aber noch keinen Handel, sie bedingt noch keinen Tausch von Leistungen. Auch Geld ist noch nicht mit im Spiel. Bis jetzt sind an einem Ort (Internet, Supermarkt, Jahrmarkt, Wochenmarkt, Wertpapier- oder Immobilienmarkt, Arbeitsmarkt,  Zeitungsanzeigen, …) Menschen, die irgend etwas anbieten, und andere, die nach irgend etwas suchen, also nachfragen. Wo, wann und wie das stattfindet ist unerheblich.

Findet ein Nachfrager, also ein potenzieller Kunde, ein (in Preis, Menge und Qualität) passendes Angebot für seinen Bedarf, so kann ein Handelsgeschäft getätigt, ein Handel durchgeführt werden, also Handel stattfinden. Damit sind für diesen einen Fall Angebot und Nachfrage ausgeglichen. Es findet kein Handel mehr statt, der Markt hat die ihm zugedachte Aufgabe erfüllt und existiert in dem Moment für diesen einen Fall nicht mehr. Anders natürlich der Marktplatz oder die Marktveranstaltung. Die existieren natürlich über einzeln getägigte  Vertragsgeschäfte (normal mündliche Vertrage) hinaus.

Ob auf einem Markt immer Leistungen oder Güter gegen Geld getauscht werden, ist auch nicht gesagt. Auf einem Tauschmarkt werden beispielsweise nur Güter getauscht. Dennoch findet Handel statt, auch wenn kein Geld mit im Spiel ist. Daher kann man auch grundsätzlich sagen, dort wo Handel stattfindet, ist auch Markt. Wo Markt ist, muss nicht immer Handel statt finden. Wenn die Anbieter ihre Produkte ohne Handel ausgeben, also ohne Gegenleistung, dann haben wir schlicht einen Schenkmarkt. (z. B. ein Kostnixladen oder Umsonstladen)

Weiter geht man beim Wort “Markt” davon aus, dass mehrere Nachfragende auf mehrere Anbietende treffen und so Wettbewerb entsteht, wenn die Anbieter gleiche oder ähnliche Produkte oder auch Ersatzprodukte anbieten. Vor allem dann, wenn Handel betrieben wird. Denn dann ist jeder Händler bemüht, dass der Kunde bei ihm kauft und nicht bei einem der anderen Händler. Somit wird jeder Händler von den Kunden abhängig.  Ist der Verkauf der Produkte die einzige Einnahmequelle eines Händlers, wie es häufig der Fall ist, dann ist sogar seine Existenz davon abhängig, dass die Kunden bei ihm kaufen, also mit ihm Handel betreiben.

Selbstverständlich kann auch ein Kunde oder mehrere Kunden von einem Händler abhängig sein, wenn dieser ein seltenes, also knappes Gut anbietet, das sonst keiner hat, aber für die Kunden wichtig, vielleicht sogar lebenswichtig ist. Das kann ein Medikament sein oder, wie in einigen Regionen dieser Welt, ganz einfach sauberes Trinkwasser. 

(Quelle: Wirtschafts- und Geschäftsprozesse; Döring, Hagel, Piek; Stam-Verlag; ISBN 3-8237-1142-3)