Märchen

Nicht unerwähnt bleiben soll hier ebenfalls die Offenbarung einer Lüge: Permanent wird erzählt, Geld schafft vertrauen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Tatsächlich ist schafft Geld Misstrauen und dieses Misstrauen gegenüber anderen muss aufrecht erhalten werden, damit wir Geld brauchen wollen sollen. Denn würden wir einander vertrauen, darauf, dass keiner den anderen hängen lässt, wenn der andere keine Wohnung, kein Essen, keine Kleidung oder sonst einen Mangel hat, bräuchten wir kein Geld. Daher muss permanent diese Angst voreinander geschürt werden. Die Angst, dass uns - immer die anderen - benachteiligen wollen. Daher muss immer alles Gerecht sein, vor allem der gerechte Lohn. Oder gerechte Preise, gerechte Aufstiegschancen.
Der Ruf nach Gerechtigkeit ist also nichts anderes als die Unterstützung des Misstrauens gegeneinander und damit der Erfordernis von Geld, damit Handel möglich wird, weil ja für jede Leistung bezahlt wird, also angeblich kein Nachteil entstehen kann. Und bereits das ist wieder eine glatte Lüge, denn der Handel selbst muss ja einen Nachteil für den Einen und einen Vorteil für den anderen haben. Sicher: man kann auch Argumentieren, dass der Vorteil für den Einen eben kleiner ist. Damit hat man sogenannte "win-win"-Situationen beschrieben. Selbstverständlich kann man viele negative Dinge und Situationen auch positiv sehen. Wer nichts zum Essen hat, kann wenigstens abnehmen oder sieht sich nicht der Gefahr von Übergewicht gegenüber. Aber das ist blanker Hohn angesichts von Hungerkatastrophen, welche direkt oder indirekt durch Geld und Handel verursacht werden.

Somit schafft Geld statt freundschaftlichem Vertrauen nur Misstrauen. Wenn wir also mit Geld und Handel nicht Glück sondern Unglück bekommen, dann ist es doch eigentlich naheligend, dass wir Glück nur ohne Geld und Handel bekommen. Wir sollten dem Geld also nicht hinterher rennen, sondern möglichst von ihm weg.