Fortschritt

Eines der vielen positiven Argumente, die oft zur Verteidigung des Handels angebracht werden, ist, dass er den Fortschritt fördert. Der zu erwartende Gewinn wäre der Antrieb dafür neue Dinge zu erfinden, nach neuen Erkenntnissen zu forschen, um daraus neue Produkte zu entwickeln, die neuen Gewinn versprechen. Das ist so nicht ganz richtig.
Dass es ohne Handel keine Forschung gäbe, ist sogar schlicht weg falsch. Dazu ist der Mensch viel zu neugierig. Jeder, der Kinder aufgezogen hat, wird das bestätigen können: Kleinkinder räumen, sobald es ihnen möglich ist, irgendwann die Schränke aus weil sie neugierig sind. Sie bekommen für das, was sie tun, weder Geld noch sonst einen Lohn. Was sie bekommen ist vermutlich Ärger. Kinder treibt also unbändige Neugier, aber keines Falls die Erwartung einer materiellen Gegenleistung oder gar monetären Reichtums.

Richtig ist, der Handel fördert aber auf Grund genau dieser Erwartung, einer Gewinnerwartung, die Forschung. Er fördert selektiv in bestimmten Bereichen und zu einem bestimmten Zweck, mit dem Ziel des geldwerten Profits durch den Verkauf der Ergebnisse. Es ist aber Unsinn zu glauben der Handel fördere die Forschung, um den Menschen einen Nutzen zu bieten. Ihm geht es einzig und allein um den (möglichen) Gewinn. Was keinen Gewinn verspricht, wird nicht gefördert, nicht finanziert, auch wenn es noch so gebraucht wird und für viele Menschen einen Nutzen hätte. Wenn es für die geforderte Leistung keine zahlungsfähigen Kunden in ausreichender Menge gibt, gibt's nichts. Der Handel, und nicht nur der Kapitalismus, richten sich also explizit nach dem Profit und nicht nach dem Bedarf.