"Sexuelle Revolution"

 

Rollenverteilung

Die sexuelle Revolution, die in den 60er Jahren groß in den Medien propargiert wurde, findet eigentlich erst in den heutigen Tagen statt. Jetzt, da die Frau begreift, dass die Möglichkeit ein Kind zu bekommen gegen Null gehen kann, "darf" sie ihre Sexualität endlich frei entfalten. Der psychische Druck ungewollt schwanger zu werden ist bei Weitem geringer.

Früher, als die »Pille« noch nicht erfunden war, musste sichergestellt sein, dass der Nachwuchs versorgt war. In den ersten Jahren, nach der Entbindung muss sich ein Elternteil um das Kind kümmern. Weil die Frau zu beginn das Kind säugt, bleibt die Erziehung an der Frau eben hängen.

Jemand musste nun die beiden versorgen. Da der Mann eben am Nachwuchs beteiligt ist, sollte es für ihn - eigentlich damals wie heute - seine "moralische" Verpflichtung sein, diese Aufgabe zu übernehmen. Als das Land noch wild war und dürftig besiedelt, hatte der Mann nur geringe Möglichkeiten, sich anders zu entscheiden. Hinzu kam damals noch der Gedanke, eine Sippe zu gründen oder fortzuführen, seinen eigenen Nachwuchs zu schützen und mit Nahrung zu versorgen. Ob er das allerdings tut oder getan hat, liegt jedoch in der Entscheidung des Erzeugers. Darin ist die Vorsicht begründet, welche Frauen an den Tag legen, wenn sie mit einem Mann etwas anfangen. Die Frage ist also im tiefsten Grunde nicht: "Wirst Du mich ewig lieben?" Das zu fragen wurde uns hauptsächlich in amerikanischen Liebesfilmen vorgemacht, welche die berauschende Verliebtheit als Liebe darstellen.

Versorgung

Die Frage ist eigentlich: "Wirst Du bei mir bleiben und mich und unsere Kinder versorgen, bis diese aus dem Haus sind?" Das ist zwar etwas komplizierter, trifft aber genauer. Natürlich sollte dabei die Sympathie zwischen den Menschen die entscheidende Rolle spielen.

Aus den genannten Gründen wurde es auch unmoralisch, wenn eine Frau Kinder zur Welt brachte, ohne sich darüber Gedanken zu machen, wie die Kinder versorgt werden sollten, sprich ohne Ehemann. Denkt man genau über die Worte nach, die bei der Eheschließung  gesprochen werden, läuft es letztlich auf genau das hinaus. Nicht umsonst sind erfolgreiche Männer mit gutem Einkommen bei Frauen beliebter. 

Seit diesen Tagen hat sich natürlich viel geändert. Wir sind nicht mehr von der Jagd abhängig. Wir haben ein soziales Netz, mit dem auch weniger wohlhabende versorgt werden können. Das dieses oft ausgenutzt wird, ändert an dem Grundgedanken nichts. Trotzdem, dass Frauen heute, auch wenn bei der Entlohnung benachteiligt, sie dennoch finanziell vom Mann unabhängig sein können, sitzt der Gedanke oder zumindest die Option, sich vom Mann versorgen zu lassen, noch tief, weil durch die Erziehung und Gesellschaft noch stark entsprechend beeinflusst.

Manche Männer wollen sich das auch gar nicht nehmen lassen und äußern Gedanken wie: "Meine Frau wird nicht arbeiten müssen" oder "Ich muss meine Familie versorgen" und setzen sich damit unter einen ungeheuren Leistungsdruck, der unter heutigen Bedingungen kaum noch zu halten ist. Der Anteil der Familien, in denen beide Elternteile trotz oder gerade wegen des oder der Kinder arbeiten gehen müssen ist enorm hoch und steigt weiter.

Kapitalismus und Handel nehmen eben keine Rücksicht auf "Familie", ob wohl sie offiziell und lautstark genau darauf schwören. Doch diese beiden richten sich immer nur nach dem Gewinn. "Glückliche Familien" sind ihnen eigentlich total egal. Diese werden nur als Klischeebild, als Ziel suggeriert um Produkte verkaufen zu können und damit aus solchen künftige Arbeitskräfte hervor gehen, welche wieder ihre Arbeitskraft zum selbsterhalt verkaufen müssen und möglichst viele Produkte als Kunden kaufen.  Alles andere zählt nicht.