Menschenbild
Die "Geldgläubigen", bis hin zu den Vertretern der abrahamischen Religionen gehen davon aus, dass der Mensch faul und egoistisch ist, nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Sobald ihm andere Menschen oder Dinge im Wege stehen, werden sie beiseite geräumt, falls nötig vernichtet. Daher braucht es eine übergeordnete Macht, evtl. "bessere Menschen", welche den Menschen zämt und ihm das Zusammenleben lehrt.
Dieses Menschenbild steht hinter den Aussagen von Adam Smith, Riccardo, Gesell und viele andere, aber auch hinter den Interpretationen der Bibel der christlichen Kirche, sowie auch den Aussagen der anderen abrahamischen Religionen. Damit rechtfertigen sie ihren "übergeordneten" Status. Es ist nicht zu bestreiten, dass es Individuen gibt, welche diesem Menschenbild entsprechen. Die Ereignisse in der Welt zeugen davon.
Ich denke, wäre der Mensch wirklich in dieser Art selbstsüchtig, hätte er die Jahrtausende nicht überlebt. In der Zeit, als sich der Mensch noch der Natur anpasste, war er von einer lebensbedrohlichen Umwelt umgeben. Eiszeiten erschwerten die Nahrungssuche, andere Tiere sahen Menschen als Nahrungsquelle, und sie tun es heute noch. Allein der Zusammenhalt einer Gruppe, eines Stammes, einer Sippe, sicherte das Überleben.
Wären damals bereits die Leistungen derart gegeneinander aufgerechnet worden, gäbe es heute keine Menschen. Einige der alten Gesellschaften Nordamerikas geben Beispiele dafür. Altruismus ist eine der Vorbedingungen für ein nachhaltiges zusammenleben der Menschen. Dieser steht aber den Interessen einer warenproduzierenden, monetären, handeltreibenden Gesellschaft entgegen.
Sicher ist der Mensch bestrebt, sich selbst zu erhalten. Und ja, falls notwendig werden für dieses Ziel auch andere Menschen getötet, falls diese das eigene Leben bedrohen. Andererseits sind Menschen aber auch bereit, selbst große Schmerzen auf sich zu nehmen, um andere Menschen zu retten, ihnen zu helfen (siehe z. B. Knochenmarkspende. Wie wäre diese mit dem egoistischen Menschenbild vereinbar?? Allein das gute Gefühl, jemandem das Leben gerettet zu haben ist hierfür nicht ausreichend. Dafür muss es eine tief sitzende Liebe der Menschen zueinander geben).