Monogamie

Es gibt viele mögliche Gründe, warum Monogamie so erfolgreich geworden ist. Vielleicht war es einer davon, wahrscheinlich waren es mehrere und auch (noch) ganz andere: 

  • Sparsamkeit
    Monogamie wurde nach den letzten erkenntnissen schon sehr früh, gegen Ende des Neolithikums gepflegt, obwohl unser Körper nicht dafür ausgelegt ist. Herrscher im Osten hielten sich des Öfteren einen Harem. Ein Harem allerdings ist und war kostspielig und so nur von wohlhabenden zu finanzieren. Er gilt bzw. galt daher auch als Statussymbol. Der Harem von Herrschern hatte eher machtpolitische Gründe. Ärmere Männer waren bzw. sind glücklich, wenn sie sich eine Frau leisten konnten bzw. können.
    Im Islam gibt es Auslegungen, nach denen eine Zweitfrau oder auch weitere Ehefrauen erlaubt sind. Das Genom des Mannes soll in so vielen Nachkommen wie möglich verbreitet werden.
    Eine Frau wird es nicht schaffen so viele Kinder zu gebären wie mehrere Frauen. Das heißt auch kleinere Familien die weniger Ressourcen verbrauchen. Dennoch ist die Nachkommenschaft in vielen Kulturen gesellschaftliche Pflicht.

  • Zeitersparnis
    Mit Monogamie hat der Mensch mehr Zeit für andere Dinge, könnte man meinen. Wer viele Frauen hat, sollte sich auch um diese kümmern. Tatsächlich ist es so, dass auch Sex eben Zeit braucht. Wer viel Sex hat, kümmert sich weniger um andere Dinge, arbeitet weniger. Workoholics haben nachweislich weniger Sex. 
    Haben Arbeiter weniger Zeit für Sex, können sie mehr arbeiten, mehr Profit erwirtschaften.

  • Experiment
    Monogamie zur Kontrolle eines Zuchtexperiments. Zur Theorie, dass "Erschaffung Adams" ein Experiment zu Menschenzüchtung war, dass nach der Vertreibung aus dem Garten bei Eden weitergeführt wurde, war die Einführung der Monogamie ein Instrument zur Kontrolle. (Eher eine wilde Theorie)

  • Ressourcenproduktion
    Regelmäßig wurde das Patriachat vor allem dann eingeführt bzw. gestärkt, wenn die Zeiten, also die Versorgungslage, schlechter wurde und/oder es zum Kriegsfall kam. Auf Grund der besseren anatomischen und hormonellen Voraussetzungen des Mannes wurde dieser bevorzugt als Krieger eingesetzt. Die moralische Begründung ist, dass er als Familienoberhaupt eben diese, (und) sein Eigentum, zu verteidigen hat.
    Frauen wurden aus den gleichen Gründen bevorzugt im Haushalt und zur Kinderproduktion ("Reproduktion der Arbeitskraft" - wirtschaftliche Umschreibung). Das ist weniger angesehen und weniger heroisch als das Tummeln auf dem Schlachtfeld.
    Aus diesem Grund sind heute noch meist Buben als Nachwuchs bevorzugt um ihn zum unerschrockenen (Kriegs-)Helden zu erziehen. Nur so kann die Haltung vieler der älteren  Menschen erklärt werden, die sich in Sprüchen wie "Jungen weinen nicht" ausdrücken. Dieses (Kriegs-)Heldentum und diese Art der Rollenverteilung wurde nun schließlich auch im 3. Reich gefördert. In der Geschichte gibt es selten Frauen als Soldaten auf den Schlachtfeldern. 

  • Kontrolle 
    So hat die "Kirche" (die religiöse Obrigkeit welcher Religion auch immer) die Kontrolle, wer mit wem "ins Bett geht" und welche Nachkommen sich voraussichtlich daraus ergeben. Natürlich auch, welche Reichtümer sich bei einer Heirat ergeben. Ist es nicht sonderbar, dass wir auch bei der Betrachtung der Rolle der Kirche immer wieder auf's Geld stoßen? (rethorische Frage)

In Kemet (altes Ägypten) waren Frauen - nach heutigem Wissensstand - annähernd geichberechtigt, bis es zum Verteidigungsfall kam. Dann wurden auch dort die Frauen in die Küche und somit auch aus dem öffentlichen Leben verbannt. Mit dem Einzug des Islam wurden sie zum Eigentum des Mannes. 

Es ist nun auch nicht anzunehmen, dass ein Grund allein zur Monogamie führte. Wahrscheinlich und wie in vielen Situationen der Fall, spielen hier mehrere Gründe eine Rolle.