Ungeeignet

Wenn man sich selbst von außen als Ganzes sehen will, schaut man am Besten in einen Spiegel. Will man als Mensch das Wesen des Menschen erfassen, sollte man sich mit seinen nächsten Verwandten auf diesem Planeten befassen: den Menschenaffen. Sie handeln noch vermehrt instiktiv, soweit bekannt unbeeinflusst von den Normen und Dogmen irgendwelcher machtgierigen und rechthaberischen Religionen oder sonstiger Institutionen. 

Von seinem Trieb, seiner Biologie und seinem Wesen her, gehört die Spezies Mensch weniger zu denen, die sich binden bis der Tod sie scheidet. Wie bereits erwähnt ist der Mensch für die Ehe im religiösen Sinne, also für eine lebenslange treue, ungeeignet. Das zeigt die Lebensweise der nächsten Verwandten des Menschen, die Schimpansen.

Eine Unterart der Schimpansen sind die Bonobos. Sie sehen den Schimpansen sehr ähnlich, sind jedoch i. d. R. zierlicher und kleiner. Bei Schimpansen, aber noch mehr bei den Bonobos ist Sexualität sehr ausgeprägt. Der Geschlechtsverkehr dient zur pflege der sozialen Kontakte und wird mit grundsätzlich allen (sympathischen) Mitgliedern einer Gruppe, wenn auch nicht unbedingt und vorbehaltlos mit jedem praktiziert. Am Meisten beobachtet wurde es vor allem bei der Begrüßung, aber auch zum Schlichten von Streitigkeiten, zum besänftigen oder zum Abbau von Stress wird bei diesen Sex eingesetzt. Solches Verhalten wurde auch schon bei Menschen beobachtet. Ob es sich dabei um das gleiche Geschlecht oder ein anderes, um nahe oder entfernte Verwandte oder sonstwen handelt, ist bei den Bonobos egal. Auch das Alter spielt nicht wirklich eine Rolle.
Eine Tatsache aber ist, dass sich das Genom von Bonobos nur zu 1% und das von Schimpansen, mit einem nicht ganz so ausgeprägten und wechselhaften Sexualleben, zu 5% von dem des Menschen unterscheidet. Bei Gorillas und anderen Affenarten wächst der Anteil der Unterschiede weiter. Dadurch gewinnt der Unterschied von nur einem Prozent bzw. die Übereinstimmung von 99% an Bedeutung.