Arbeitslosigkeit

Es ist ein Märchen wenn behauptet wird, dass, hätten sie die Wahl, wenn sie auch ohne Lohn versorgt wären, viele Menschen gar nicht mehr arbeiten würden. Dieser Unsinn soll das Misstrauen untereinander schüren, dass immer die jeweils anderen einen nur belügen und betrügen wollen. Und das wird jedem über den anderen eingeredet. Das nennt man "die Menschen spalten, gegeneinander aufhetzen", um eben Einigkeit zu vermeiden. So behält man als Initiator die Kontrolle.

Beobachtungen von Langzeitarbeitslosen haben, grob gesagt, folgendes ergeben: Viele nutzen, wenn sie ausreichend ALG erhalten, tatsächlich zunächst die Situation, um zum einen Abstand von Leistungsdruck und Arbeitszwang zu erhalten (mit die Hauptursachen für das Bourn-Out-Syndrom). Sie entspannen sich und ruhen sich aus, vielleicht auch für einige Wochen. Doch durchschnittlich nach 3 – 4, spätestens aber nach 8 Wochen beginnt die Suche nach einer Beschäftigung, nach einer Aufgabe. Das muss nichts mit einer neuen Erwerbsarbeit zu tun haben sondern lediglich mit einer zu erledigenden Aufgabe, um sich nicht nutzlos vorzukommen. Die psychische Situation übersteigt in ihrer Problematik die finanzielle, und zwar je mehr, desto länger die Arbeitslosigkeit andauert.

Schwarzarbeit

Arbeitslosigkeit bringt aber nicht nur Probleme im Selbstwertgefühl, irgendwann kommen auch finanzielle Schwierigkeiten hinzu. Eingefahren im Selbstverständnis von Leistung und Gegenleistung, wie aber auch in der Selbstverständlichkeit der Abhängigkeit von diesem System, handeln diese Menschen nun ohne Arbeitgeber und ohne Kenntnis der Behörden mit ihrer Arbeitskraft. Manche erwarten und erhalten (zum Beispiel in Schwarzarbeit) einen Lohn für ihre Arbeit, um ihre finanzielle Situation aufzubessern. Andere suchen nur nach einer Beschäftigung, um dem Gefühl der Nutzlosigkeit, der Wertlosigkeit zu entgehen.