Absprache

Der reine Leistungstausch für sich allein stellt noch kein Handelsgeschäft dar. Zu Weihnachten werden millionenfach Leistungen getauscht, ohne dass irgend ein Handel stattfindet. Ich meine nicht den Moment, in dem ein Geschenk gekauft wird, sondern wenn es geschenkt wird. Damit aus einem Leistungstausch auch ein Handel wird, müssen also weitere Merkmale hinzukommen.

Weihnachten ist aber ein recht gutes Beispiel. Wer zu Weihnachten schenkt, erwartet meistens auch, dass er ebenfalls ein Geschenk erhält. Sicher wird dabei so mancher enttäuscht. Das Problem dabei ist jedoch die Erwartungshaltung. Wer ein Geburtstagsgeschenk macht, erwartet sich meist auch zu seinem Geburtstag ein Geschenk. Ob dabei dann auch der Preis des Geschenks berücksichtigt wird, ist eine persönliche Sache und beleibt jedem selbst überlassen. Doch nicht selten fragt sich der Beschenkte, was, bzw. wie viel er dem Schenkenden wohl Wert sei? Der Beschenkte misst sich unbewusst selbst einen Geldwert an Hand des Geschenkes zu. Das zu erwähnen dient dem Zweck aufzuzeigen, wie tief das Bewertungsdenken in uns verwurzelt ist. Doch ist es keineswegs natürlich.

Mit dem Schenken, selbst wenn, wie z. B. zu Weihnachten oder anderen Gelegenheiten, hin und her geschenkt wird, hat zwar ein Leistungstausch stattgefunden, aber kein Handel. Ein Grund liegt darin, dass der Leistungstausch nicht abgesprochen war. Er wurde also nichts ausgehandelt und nichts vereinbart. Wenn der Eigentümer der Leistung wechselt ist beim Schenken nicht einmal sicher, ob eine ‘Gegenleistung’ erbracht wird.

Bei einem Handel ist das anders. Es ist nicht nur klar, dass eine Gegenleistung erbracht wird, sondern auch wann und welche. Beide Handelspartner sind mit diesem Tausch einverstanden. Wenn wir in einem Supermarkt etwas kaufen, erkennen wir das Angebot und die Bedingungen stillschweigend an. Die Gegenleistung, die Bezahlung, hat spätestens an der Kasse zu erfolgen. Wir hingegen erwarten eine angemessene, (mehr oder weniger aber doch möglichst), im Sinne der Zielsetzung mängelfreie Gegenleistung in Form von Ware.

Zur Erläuterung: Für einen Raucher ist es wichtig, dass das Feuerzeug zündet. Wie es aussieht spielt eine geringere Rolle. Für einen Sammler hingegen ist die Funktion weniger wichtig. Für ihn spielen Optik eine Rolle oder dass es ein bestimmtes Modell ist.