Der Wert

Welchen Gegenleistung man zum Beispiel für 10 Euro bekommt, bestimmt zum Teil die Nachfrage. Wenn von einem Anbieter eine Leistung für 10 Euro angeboten wird, sie aber von keinem Kunden gekauft wird, kann es am Preis liegen. Wenn ein Konkurrent die gleiche Leistung für 8 Euro verkauft, ganz sicher. Wenn aber kein Anbieter diese Leistung unter 10 Euro verkauft, dann bestimmt die Gemeinschaft der Anbieter, der Händler den Preis. Ob das nun abgesprochen ist (Kartell) oder eine eher stillschweigende Sache ist, ist zunächst unerheblich. Welchen Wert das Geld hat, wird also von der Gemeinschaft bestimmt, welche das Geld verwendet UND von den Anbietern, welche Leistungen anbieten. Da die Anbieter die Eigentümer der nachgefragten Ressourcen sind, liegt der Vorteil tendenziös bei diesen.

Begrenzung

Wenn etwas tatsächlich unbegrenzt vorhanden ist, hat es keinen Tauschwert. Beispiel: man versuche einem Beduinen in der Wüste einen Eimer Sand zu verkaufen. Wird nicht funktionieren, es sei denn, man deklariert diesen Sand als etwas ganz besonderes und seltenes. Wenn es der Beduine glaubt und dafür etwas zahlt, hat man den Preis für einen Eimer Sand festgelegt. Damit ist auch schon gesagt, wie die Sache funktioniert. Beide Güter, die getauscht werden sollen, müssen knapp sein. Je knapper desto wertvoller, auf der einen Seite. Auf der anderen müssen die Güter auch begehrt, also Nachgefragt werden. Beim Geld selbst ist das nicht anders. Daher darf die umlaufende Geldmenge nur eine bestimmte Größe besitzen. Zumindest eine Zeit lang, um in den Köpfen einen gewissen Wert zu etablieren. Aktuell (anno 2019) glühen die "Gelddruckmaschinen", also die virtuellen, um riesige Mengen Geld zu schaffen. Dass der Wert des Geldes nicht sofort ins Bodenlose fällt, liegt an 2 Dingen:

1. Das Geld verschwindet sofort wieder, denn es ist einzig und allein da, um die Renditen der Großanleger zu bedienen.

2. Der Glaube, dass der Kaffee im Cafehaus immer noch 3,50 € kostet, statt 3500 € und der Unglaube, dass letzteres ja gar nicht sein kann und die Gewohnheit, dass Preise nun mal nur langsam steigen. Es ist eine stillschweigende "Vereinbarung" und Deckelung der Preise aus Unwissenheit und Gewohnheit. Das ist alles.

Hierin findet man auch den geldtechnischen Hintergrund, warum eine Umverteilung unsinnig und langfristig keine Veränderungen herbeiführt: Egal, ob das Geld sofort in den Markt fließt, weil der Anschaffungsstau abgebaut wird oder es zunächst gespart wird, und dann in den Markt fließt, es erhöht sich die umlaufende Geldmenge, was den Wert des Geldes verringert und damit die Preise erhöht. Die Lohn-Preis-Spirale beschleunigt sich.